oder die
Von
Aus dem Englischen übertragen
von
L. Du Bois.
Erster Band.
In welchem der Leser die Bekanntschaft einesmenschenfreundlichen Mannes macht.
An einem kalten Februartage, spät des Nachmittags,saßen zwei Herren in einem schön möblirten Eßzimmer,in der Stadt P– in Kentucky, allein beim Weine.Keine Dienstboten waren gegenwärtig, und die Herren,mit dicht an einander gerückten Stühlen, schienen denGegenstand ihrer Unterhaltung mit sehr großem Eifer zubesprechen.
Der Bequemlichkeit halber haben wir uns bisherdes Ausdrucks: „zwei Herren“ bedient; allein einerderselben würde bei einer genaueren Untersuchung, imstrengeren Sinne des Wortes, nicht unter diese Kathegoriezu bringen gewesen sein. Er war ein kurzer,untersetzter Mann, mit groben, gemeinen Zügen, undjenem großthuenden, gemeinen Wesen, welches stets einenMenschen niedrigen Standes verräth, der bemüht ist,sich in höhere Sphären hinauf zu drängen. Seine Kleidungwar überladen, und ließ eine bunte Weste vonzahllosen Farben mit einer blauen, gelbgefleckten Halsbindesehen, deren stutzermäßige Schleife mit dem ganzenWesen des Mannes in genauem Einklange stand.Seine großen, ungeschickten Hände waren reich mitRingen bedeckt, und an seiner Brust hing eine schweregoldene Uhrkette, mit Petschaften von ungewöhnlicherGröße und sehr verschiedenartigen Farben, welche er imEifer des Gesprächs, augenscheinlich mit großem Wohlgefallen,durch seine Hände spielen ließ. Seine Unterhaltungverrieth eine freie und dreiste Verachtung jedergrammatischen Regel, und war überdies in passendenZwischenräumen mit verschiedenen gemeinen Ausdrückenund Wendungen ausgeschmückt, die selbst der Wunsch, inunserer Schilderung getreu zu sein, uns nicht bestimmenkann, hier wiederzugeben.
Sein Gesellschafter, Mr. Shelby, hatte das Aeußereeines Gentleman, und die häuslichen Einrichtungen, sowie das ganze Aeußere des Hauses und Haushaltes ließenauf gute Verhältnisse und sogar auf Reichthum schließen.Wie wir vorher erwähnt haben, befanden sichBeide in sehr angelegentlicher Unterhaltung.
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