Von den
Gärten der Erde

Ein Buch der tiefen Stille
von
Elisabeth Dauthendey


Schuster & Loeffler in Berlin
1917

Alle Rechte vorbehalten.

Inhalt

       Von den Gärten
    *
 Der bunte Garten
 Der arme Garten
 Der Garten der jungen Frau
 Der vornehme Garten
 Der unsichtbare Garten
 Der Garten der beiden
 Der verwunschene Garten
 Der Garten der Hoffnung
 Der Garten des Dichters
 Der Garten des Glücks
 Der Garten der Tränen
 Der Garten des Anfangs
 Der Garten, zu dem man wallfahrtet
 Der seltsame Garten
 Der Garten der Kreatur
 Der Garten meiner Stadt
 Mein eigener Garten
 Lieder aus meinem Garten

Von den Gärten

Trunken von Sonne und Erdenschöne kehre ichheim von meinen Wegen, die mitten durch dieprangende Herrlichkeit stiller Gärten führen. Ichwill euer Lob singen, ihr Gärten, ihr Gottesgaben,dem Sterblichen gegeben zu tiefer, süßer Lust, zuseliger Einkehr in sich selbst, zu heiliger Ruhe, dieden Frieden kennt.

Wo anders kommt die Stille dir so nahe wiein deinem Garten, wo du nur dich und das deinefühlst und dein Sinn mit allem Naturgeschehen sichgeheimnisvoll verbindet und du mit Werden undSein täglich neue Nähen feierst. Hier schaust duin die Stille wie in einen tiefen Brunnen, in demunausschöpfbar selige Quellen rauschen.

Hier steht die Zeit still. Vor den Pforten deinesGartens läßt du sie zurück.

Drinnen ist Ewigkeit. Sie nimmt dich in ihreWeite, und in ihrer Unendlichkeit ruht deine Seeleaus von Raum und Zeit und findet heim zu sichselbst, erkennt sich wieder und nimmt sich selbst inBesitz.

Was dir auch das Leben tat. Was es an dirverbrach und zerbrach – hier wird es hell, undneu, und selig genesest du zu deiner eigenen Reineund Stille zurück.

Denn hier ist nicht Leben, hier ist Sein.

Das Sein, aus d

...

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