Anmerkungen zur Transkription

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Original-Einband
Engel und Herz

Ludwig Richter-Büchlein

Mit vielen schönen Holzschnitten
des Meisters: von Haus und Hof
Weib Kind und Kegel

Titelvignette

Mit volkstümlichen Gedichten

Erschienen im Einhorn-Verlag in Dachau

Lautenspieler

[S. 5]

Die Welt Ludwig Richters

Wenn die Erinnerung den Weg in meine Jugend zurückgeht, kehrt sie ineiner alten Mühle ein, in der ich meine schönsten Kindertage verlebthabe. Durch den Torbogen sieht man die Säcke aufgetürmt im kühlenHausflur liegen, das Wasser stürzt und feiner Staub erfüllt die Luft.Dort geschah es manchmal, wenn wir Kinder hoch oben auf den Säckenspielten, daß ein Handwerksbursche in den Torbogen trat und unbekümmertins Haus hineinrief: „Grüß Gott, wandernder Müller.“ Wenn dann derMüller, oder seine Frau, herbeikamen und ihm als Zunftgenossen denüblichen Reisenickel gegeben hatten, erzählte er noch einiges vom Woherund Wohin, und daß er sich nun das Saaltal aufwärts übern Wald nachFranken durchschlagen wolle, bis zu den Alpen. — Das ist lange her,aber damals erwachte die Wanderlust und Wandersehnsucht in mir, undwenn die ersten blauen Frühlingstage kommen, geht die[S. 6] Erinnerung nochheute freudig und sehnsüchtig zurück zu der Mühle in der kleinen Stadtund zu dem wandernden Müller, der über’n Wald nach Franken wollte, biszu den Alpen. Die Welt, in der die Mühle stand, war die Welt LudwigRichters; die Mühle mit ihren winkligen Neben-Häusern und Höfen, wo mandem Nachbar in den Kochtopf sehen konnte und wo sich ein behaglichesReich von Hinterhäusern auftat, mit Höfen und Höfchen, mit eifrigenTauben und bunt blühenden Fenstergärtchen, mit Scheunen, wo man dasDreschen hörte, und Hausgärten, die bis zum Stadtgraben gingen; dortdrängten im ersten Frühjahr die Schneeglöckchen aus dem Rasen und imHerbst warfen die alten, schönen deutsche

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